Samstag, 6. Dezember 2014

Blitzschneller Avocado-Tomatensalat

Mein liebes, armes, stiefmütterlich behandeltes Blog! 
Schh schh, nicht weinen. Ich bin ja hier.

Ich weiß, in den letzten Wochen und Monaten habe ich an dieser Stelle nicht unbedingt den leserfreundlichsten Service geliefert. Tatsächlich wurde ich sogar schon von Lesern angesprochen und gerüffelt, dass hier nichts mehr passiert. Immerhin kann ich sagen, dass ich in der letzten Wochen meine freie Zeit dazu genutzt habe ein paar neue Rezepte zu kochen und blogbar vorzubereiten. 
Als Einstieg hierzu kommt heute zunächst ein unsagbar,  unschlagbar blitzschnelles Rezept. Ich brauche ungelogen keine 2 Minuten um es auf die Teller zu bringen. 

Bitzschneller Avocado-Tomatensalat


Für 2 Personen als Vorspeise
- 1 reife Avocado (ich benutze grundsätzlich Hassavocados, kann daher nichts zu anderen Sorten sagen. Sies ollte so reif sein, dass sie auf Druck recht weich ist!)
- 1 große Tomate
- 1 EL Olivenöl
- 2 EL Balsamicoessig
- eine Prise Salz
- eine Prise Pfeffer
- eine Prise Zucker


Die Avocado längs halbieren (bzw. mit dem Messer um den Kern herum schneiden und auseinander drehen). Den Kern entfernen - dazu am besten die Klinge eines Messers in Kern schlagen und diesen dann herausdrehen. Die Avocadohälften auf zwei Tellern platzieren (Tipp: Damit sie etwas stabiler liegen und beim Transport nicht so wackeln könnte man ein Bett aus grobem Salz auf den Teller kippen oder das ganze auf grünem Salat platzieren).

Die Tomate entkernen und in Würfel schneiden. Die Tomatenwürfel in eine kleine Schüssel geben und Essig und Öl hinzufügen. Mit den Gewürzen verrühren. Die Kern-Mulden der Avocado mit Tomatenwürfeln und Dressing auffüllen. Fertig!

Die Avocadohälften werden nun ausgelöffelt und mit den Tomaten und dem Dressing zusammen gegessen.

Kleine Vorschau auf die kommenden Gerichte: Demnächst folgen: Papas Hackbraten, Pochierter Lachs mit Fenchelgemüse und Galaktobouriko (ein griechiches Grießdessert)

Einen frohen Nikolaustag!

Gwen

Mittwoch, 15. Oktober 2014

Back to the Roots: Kartoffelpuffer wie bei Om(m)a

Manchmal hat man solche Tage. Diese Tage, an denen alles prinzipiell nach hinten los geht. Der Kaffee kippt um, die Dusche wird nicht heiß, das Auto ist zickig, die Technik spinnt rum und natürlich fängt's in dem Moment an zu regnen, in dem man gerade draußen unterwegs ist. Um aus der aus solchen Situationen resultierenden Stimmung wieder herauszukommen, gibt es für mich eigentlich nur zwei Möglichkeiten. Entweder ich versuche so pseudo-motiviert gut gelaunt zu sein, dass ich es mir selbst irgendwann abkaufe und gehe unter Menschen, trinke ein paar Bierchen und unterhalte mich nett; ooooooder, und das war heute Abend der Fall, ich igel mich ein und versuche es mir so gemütlich wie möglich zu machen. Das heißt in meiner Welt natürlich auch, dass was leckeres auf den Herd gehört.

Es gibt ein paar Essen, für die mir normalerweise nicht die Mühe mache sie zu kochen, wenn ich alleine zuhause bin. Aber das war mir heute auch egal. The heart wants what the heart wants. Daher widme ich den heutigen Post meinem Bruderherz, meinem eigentlichen Mitbewohner, der seine Zeit in der Wahlheimat in Übersee fristet. Es gibt:

Kartoffelpuffer (wie bei "Omma")

 

Die Kartoffelpuffer, so wie sie unsere Oma gemacht hat, weichen ein bisschen von der klassischen Variante ab. Traditionell bestehen Kartoffelpuffer (oder um es für Leute südlich der Benrather Linie zu sagen "Reibekuchen") aus Kartoffeln, Zwiebeln und je nach Rezept Ei, Mehl und Gewürzen. Bei uns zuhause ist es allerdings üblich, dass immer noch 1 - 2 Möhren in den Teig gemengt werden. Das bringt eine zusätzliche Würze und Süße. Außerdem wird hier nicht mühselig die Reibe geschwungen, sondern einfach flott gehäckselt. Aber seht selbst:


Wir brauchen (für ungefähr 14 Puffer):
- 6 mittelgroße Kartoffeln (vorwiegend festkochend)
- 2 Möhren
- 1 Zwiebel
- etwa 1 TL Salz
- Pfeffer
- eine Prise gemahlene Muskatnuss
- etwa 2 - 3 EL Mehl
- 1 Ei
- Öl (neutral und sehr heiß erhitzbar) 




Zunächst werden die Kartoffeln und Möhren geschält und gewaschen, die Zwiebel gepellt und alles in grobe Würfel geschnitten. Nun kommt alles in die Küchenmaschine (bzw. ich benutze eine Art Moulinex) und wird auf die gewünschte Stärke gehäckselt. Genauso gut können natürlich auch Kartoffeln und Möhren gerieben und die Zwiebeln gewürfelt werden, dies macht aber wesentlich mehr Arbeit - und außerdem schneide ich mir dabei grundsätzlich in die Finger. Das zerkleinerte Gemüse kommt nun in eine Schüssel, wird glatt gestrichen und eine Kuhle eingearbeitet. Nun heißt es erstmal ein paar Minuten abwarten. Das überschüssige Wasser sammelt sich in der Kuhle und kann abgeschüttet werden.





Anschließend die Pfannen aufsetzen (ja, plural, sonst dauert's ewig) und auf mittlerer Hitze heiß werden lassen. Das Ei und die Gewürze in den Kartoffelnteig geben und etwas Mehl unterrühren, so dass alles etwas "teigig" wird. Öl in die Pfannen geben, so dass gut den Boden bedeckt, bzw. die Puffer leicht schwimmen können. Wer sich mit der Menge der Gewürze nicht sicher ist, kann jetzt erstmal einen Testpuffer backen und schauen, ob noch Salz fehlt. Ansonsten immer etwa einen Esslöffel voll Teig in die Pfanne geben und gleich glatt streichen. Nicht zu dünn, aber so, dass sie auch gut gar werden können. Sobald der Rand ganz leicht zu bräunen anfängt, die Kartoffelpuffer vorsichtig wenden und goldbraun zu Ende backen. Anschließend auf Küchenpapier abtropfen lassen, um das überschüssige Fett loszuwerden.

Als klassische Beilage gab es bei uns immer für uns Kinder Apfelkompott (bzw. für mich Kompott, für meinen Bruder Apfelmus - wir konnten uns nie einig werden) und für die Erwachsenen Räucherlachs und Kräuterschmand. Ich bevorzuge immernoch Apfelkompott ;)

 
Guten Hunger!
Gwen


Samstag, 11. Oktober 2014

Überraschend lecker? Ziegenkäse in zwei Variationen

Ich bin ja eigentlich ein Allesprobierer. Grundsätzlich siegt die Neugier über den Vorurteilen. Allerdings gibt es ein paar Zutaten, bei denen ich immer wieder an meine Grenzen gebracht werde. Auf die Liste der Sachen, mit denen man mich tatsächlich jagen kann, gehören vor allem rohe Zwiebeln. Und Erbseneintopf. Oliven sind nicht wirklich mein Freund, kann ich aber mal ignorieren oder in manchen Gerichten auch wertschätzen. 

Ich war Jahre lang überzeugt, dass Ziegenkäse für mich der absolute Graus sei. Schon der Geruch hat mich eher daran erinnert, gleich einer Ziege auf der Weide in den Hintern zu beißen, als ein kulinarisches Hochgefühl zu erleben. Bei einem Kochkurs in Düsseldorf in 2013 ("London Style" in der Kochschule Petzchen) wurde ich eines Besseren belehrt. Da es mir so hervorragend gemundet hat, möchte ich mich heute ein wenig über Ziegenkäse und seine Vorteile auslassen und auf einem Rutsch auch gleich zwei interessante Rezepte dazu vorstellen. Das eine ist ein Salat, der vor allem als Vorspeise glänzen kann, das andere eher ein Hauptgericht, das wunderbar in die Jahreszeit passt. 

Ziegenkäse – Genuss für Jedermann?

Was vor einigen Jahren noch als sehr strenger Käse, der oft nur ausgewählten Gourmetzungen im Kochrepertoire lag, galt, ist heute in einer Sortenvielfalt für jedermann auf dem Markt. Ob Frischkäse, Hartkäse, Weich- oder Schimmelkäse ist alles in den verschiedensten Konsistenzen und Aromastärken zu bekommen und wird damit zu einer besonderen Spezialität, die nicht nur auf jeder Käseplatte vertreten sein sollte. 

Insbesondere für Kuhmilchallergiker kann Ziegenkäse eine Alternative sein, denn dieser hat einen geringeren Fett- und Milcheiweißanteil als Kuhmilch und gilt daher für viele als verträglichere Variante. Allerdings ist dies individuell abhängig und sollte auf jeden Fall zunächst in einer kleinen Menge getestet werden. Wo Ziegenkäse drauf steht, ist auch welcher drin. Zumindest in der deutschen Produktion gilt diese Prämisse. Was sich deutscher Ziegenkäse nennt, muss auch zu 100% aus Ziegenmilch bestehen. Es gibt jedoch auch viele Spezialitäten anderen Ursprungs, die in einem Mischverhältnis aus Kuh- oder Schafsmilch hergestellt werden. 

Das Spektrum der Zubereitungsmöglichkeiten zieht sich von herzhaft-aromatisch bis mild-fruchtig. Ein Ziegengouda lässt sich beispielsweise prima als zusätzliche Einlage in einen gemischten Salat geben, Ziegenfrischkäse wird mithilfe von ein paar Kräutern zu einem leckeren Gemüsedip. Eine kleine Auswahl verschiedener Gestaltungsmöglichkeiten des herzhaft-leckeren Käses kommt wie folgt: 

Gebratene rote Bete auf Rucolabett mit Honigziegenfrischkäse und karamellisierten Walnüssen 
(das Bild stammt von besagtem Kochkursabend - zusätzlich wurde hier mit Granatapfelkernen garniert)

Wir benötigen für 2 Personen: 
• 2 mittelgroße frische Rote Bete (wer Zeit sparen möchte, kann auch die vorgekochte, vakuumierte kaufen) 
• Einen Bund Rucola 
• 1-2 Tomaten 
• Eine gute Hand voll Walnüsse 
• 1 EL Puderzucker 
• Einen Stich Butter 
 • 2 kleine (Honig-)Ziegenfrischkäse bzw. eine Rolle 
• Olivenöl 
• Weißweinessig 
• 1 TL Honig 
• Saft einer viertel Zitrone 
• Salz und Pfeffer 

Zunächst die Rote Bete in kochendes, leicht gesalzenes Wasser geben und für ca. 45 Minuten köcheln lassen. Anschließend kalt abschrecken, schälen und in mundgerechte Stücke schneiden (Achtung! Nicht umsonst wird rote Bete auch als Farbstoff verwendet, also: bestenfalls Handschuhe tragen). Nun die Walnüsse 3-4 Minuten in kochendem Wasser blanchieren, abkippen, kurz abtropfen lassen und anschließend in dem Puderzucker wälzen. Die Butter in einer Pfanne schaumig erhitzen und die Nüsse darin rösten. Auf einem Küchenkrepp das Fett abtropfen lassen. 

Eine Pfanne auf zweidrittel Hitze aufsetzen und etwas Olivenöl hineingeben. Hier drin nun die Rote Bete Stücke anbraten, so dass sie leicht bräunen. Das Ganze mit etwas Salz und Pfeffer würzen. Währenddessen den Rucola waschen, den unteren Teil der Stiele wegschneiden und auf zwei Tellern aufteilen. Die Tomaten achteln, entkernen und zum Rucola legen. Für das Dressing etwa 6 EL Olivenöl (wer möchte kann hier auch einen Teil mit Walnussöl ersetzen) leicht erwärmen und mit etwa 2 EL Essig, 1 TL Honig, etwas Zitronensaft, sowie Salz und Pfeffer abschmecken. Das erwärmte Dressing sorgt dafür, dass der Rucola leicht zusammenfällt und so leichter verdaulich ist. Außerdem entzieht das warme Dressing dem Salat seine Bitterstoffe. 

Nun die gebratene rote Bete auf den Tellern drapieren, den Ziegenfrischkäse in Scheiben oder Würfeln darüber geben und mit dem Dressing, sowie den Nüssen garnieren. Dieser Salat schmeckt am besten lauwarm.

Ziegencamembert im Wirsing-Speckmantel 



Wir benötigen für 2 Portionen: 

• Einen Wirsing, bzw. die äußeren Blätter (alternativ kann hier genauso Mangold oder Spitzkohl verwendet werden) 
 • 8 Scheiben Frühstücksspeck 
• 4 Ziegencamembert (oder wenn es größere sind nur 2; diese dann halbieren) 
• Etwas Honig 
• Salz, Pfeffer 

Einen großen Topf mit Wasser aufsetzen und zum kochen bringen. Vom Kohl 4 Blätter entfernen und den Strunk herausschneiden. Das Wasser leicht salzen und die Kohlblätter blanchieren, so dass diese weich und formbar werden. Die Blätter kalt abschrecken. Je einen Camembert auf eines der Blätter legen, ein wenig Honig darüber träufeln und im Kohl einschlagen. Nun den Speck fest darum wickeln. Eine Pfanne auf halber Hitze aufsetzen und einen Schuss neutrales Öl hineingeben. Hier nun die Camembertwickel hineinsetzen und langsam braten lassen, bis der Speck knusprig geworden ist. Dazu kann man aus dem restlichen Wirsing ein schnell geschwenktes Kohlgemüse machen, oder das Ganze auf einem Salatbett servieren. 

Weitere unkomplizierte Verwendungsmöglichkeiten sind zum Beispiel das gratinieren mit etwas Honig und Thymian, ein Salat aus jungem Spinat mit Ziegengouda und Granatapfelkernen oder das Anreichen einer Ziegenkäseplatte mit süß-pikanten Dips, wie Feigensenf. Auch zu Fleischgerichten bietet sich Ziegenkäse als ein guter Partner. Überbackene Schweinefiletmedaillons oder als Füllung für ein Hähnchensteak machen in jedem Menü etwas her. Generell passen besonders gut fruchtige und süße Aromen wie Feige oder Birne als auch Honig zu den deftigen Käsen und bilden einen schönen Kontrast. 

Damit wünsche ich euch ein schönes Wochende!

yours,
Gwen

Sonntag, 14. September 2014

Vegetarische Jagdfreuden: Waldpilzrisotto


Nach dieser Woche von klassischem Detmolder Wetter habe ich mich langsam damit angefreundet, dass es Herbst wird. Aber das hat ja auch irgendwo Vorteile.
 
Kulinarisch bietet der Herbst uns einige schöne Seiten. Viele Obstsorten haben selbst im westfälischen Sommer ihre Reifezeit erhalten und erstrahlen nun in ihren vollen Aromen. Es ist die Jahreszeit in der für den Winter gehamstert wird und Vorräte geschaffen werden. Besonders gut lässt sich Fallobst zu Kompott und Marmeladen verarbeiten, wie es seit Generationen gemacht wird. Dazu gehören Äpfel, Birnen und vor allem Pflaumen. Wer hier ein wenig von den klassischen Aromen abweichen will, kann zum Beispiel wunderbar Äpfel mit Hilfe von etwas Rum, Rosinen, Zimt und Vanille zu einem Bratapfelkompott verarbeiten und dies zur kalten Jahreszeit hervorholen. Birnen bieten sich an um als Marmelade eingekocht für winterlich-fruchtige Dressings (zum Beispiel für Feldsalat) herzuhalten. Klassisch mit etwas Nelke geschmort wird die Pflaume zum leckeren Kompott – aber auch in der Kombination mit Zwiebel und Chili als Chutney eingemacht ist sie ein passender Begleiter zu einem rosa-gebratenem Roastbeef oder den kalten Resten einer Martinsgans.

Etwas erdverbundener als die hochhängenden Früchte finden sich bald überall leckere Köstlichkeiten - die Pilz-Hauptsaison beginnt sobald es draußen nass und trotzdem noch warm ist.
Im waldumsäumten Ostwestfalen gibt es so einige Möglichkeiten diese Kostbarkeiten zu ernten. Wer noch keine Erfahrung mit der Pilzsammelei hat, sollte sich unbedingt an begleitete Führungen oder Kurse wenden (oder mal bei mir anrufen ;)). Wer sich bereits auskennt und sich auf eigene Faust auf die Suche machen will, sollte beachten, dass viele Naturschutzgebiete strenge Regularien haben um den Bestand der dort vorhandenen Pilzkulturen zu sichern. Hier sollte sich auf jeden Fall vorher erkundigt werden. Außerdem sollte bei einem Gericht aus selbstgesammelten Pilzen immer ein kleiner Rest aufbewahrt werden –für den Fall, dass ein Fehler beim Sammeln begangen wurde und ein giftiges Exemplar dazwischengeraten ist, gibt es so Anhaltspunkte um ein entsprechendes Antidot zu finden.
Nichtsdestotrotz lassen sich aus dem ausgedehnten Spektrum der Herbstpilze, ob selbst gesammelt oder selbst gekauft, wunderbare Gerichte zaubern. 

Im Herbst haben einige mehr oder weniger bekannte Speisepilze Saison. Im letzten Jahr habe ich euch bereits von meinem Sammelerfahrungen berichtet (KLICK), hier noch einmal eine kurze Übersicht von leckeren Waldpilzen:




Marone
: hat ein weißlich-gelbes Fleisch, das sich auf Druck blau verfärbt. Maronen haben einen braunen Hut und einen schwachen, leicht säuerlich-milden Geruch. Oft werden sie mit Steinpilzen verwechselt. 










Schopftintling
: wird auch Spargelpilz genannt. Sie haben einen eierförmigen weißen bis rosanen Hut, welcher zu Schuppen aufgerissen ist. Der Schopftintling muss schnell nach der Ernte verarbeitet werden, da seine Sporen sich sonst in eine tintenähnliche Substanz auflösen (daher der Name). Er sollte nicht mit Alkohol konsumiert werden, denn sonst kann eine schwach giftige Wirkung hervorgerufen werden.





Steinpilz
: Die Bezeichnung Steinpilz rührt daher, dass das Fleisch härter ist als das der meisten anderen Pilze. Sie haben einen bräunlichen Hut mit olivgelben Sporen,  sind häufig in
der Nähe von Fichten zu finden und zeichnen sich durch einen milden nussartigen Geschmack aus.  Es besteht  Verwechslungsgefahr mit dem Gallenröhrling, der zwar nicht giftig ist, aber äußerst bitter schmeckt. Auch wenn er in manchen Rezepten für den Rohverzehr vorgesehen wird, empfiehlt es sich den Steinpilz nur gegart zu essen, da es in Einzelfällen zu Bauchschmerzen und Magenbeschwerden kommen kann.




Pfifferling: hat einen goldgelben Hut, dessen Rand unregelmäßig wellig ist. Sein festes Fleisch schmeckt mild-pfeffrig und riecht leicht fruchtig-erdig. Pfifferlinge sollten nicht roh verzehrt werden. Herbsttrompete: auch Totentrompete genannt. Er hat eine rußgraue bis schwarze Farbe, der Hut ist filzig bis schuppig strukturiert und er wächst besonders in Buchenwäldern. Aufgrund seiner kräftigen Würze wird er oft als Trüffelersatz verwendet. Herbsttrompeten lassen sich wunderbar trocknen und geben durch ihre schwarze Färbung eine besondere Optik an Gerichte. Sie gelten oft als leicht zäh; dies lässt sich aber durch ein grobes Zerteilen des Pilzes vor der Zubereitung vermeiden. 

Stockschwämmchen: haben eine bräunlich-gelbe Färbung. Ihr Hut glänzt leicht fettig und sie haben ein mild-nussiges Aroma. Verwechslungsgefahr besteht mit einigen giftigen Arten (z.B. Gifthäuptling).
Hallimasch: bräunlich-honiggelb, auch Honigpilz genannt. Gekocht wird der Pilz ohne seinen zähen Stiel und verliert während des Kochens an Bitterkeit. Nicht für jeden ist Hallimasch bekömmlich. Rauchblättriger Schwefelkopf: ocker-dunkelbraun, am Rand meist heller. Der Rauchblättrige Schwefelkopf ist mild im Geschmack aber Vorsicht! Er hat stark giftige Doppelgänger.

Eine einfache Methode ist es, aus den frischen, gemischten Pilzen eine Pfanne oder ein Ragout zu zaubern. Hierzu die Pilze einfach säubern, grob zerteilen (zumindest die größeren Exemplare), mit etwas Zwiebel und Knoblauch anbraten. Wer möchte, kann in der Pfanne etwas Speck mit auslassen, das Ganze noch mit Paprikapulver würzen und eventuell mit Weißwein ablöschen. Créme Fraîche oder süße Sahne sorgen für eine rahmige Pilzpfanne und insbesondere grob gehackte frische Kräuter wie Petersilie oder Koriander geben zusammen mit einem Spritzer Zitronensaft eine frische Note. Dazu passen wunderbar Semmelknödel oder ofenwarmes Baguette.
Für ein herbstliches Hauptgericht eignet sich besonders ein leckeres Pilzrisotto.

Waldpilzrisotto


Wir brauchen
(für 4 Portionen)
-    350g Risottoreis (Rundkornreis wie z.B. Arborio, Carnaroli oder Vialone)
-    1 Zwiebel, fein gewürfelt
-    100ml Weißwein
-    Etwa ½ L Gemüsebrühe (heiß)
-    500g Waldpilze
-    100g geriebener Parmesan
-    1 EL gehackte glatte Petersilie
-    Salz und Pfeffer
-    Etwas Olivenöl
-    Einen Stich Butter

In einem nicht zu kleinen Topf die Zwiebeln in etwas Olivenöl glasig braten. Anschließend den Reis dazugeben und leicht anrösten. Die Pilze putzen, grob zerteilen und mit anbraten. Dies nun mit dem Weißwein ablöschen. Etwas von der Gemüsebrühe dazugeben und ziehen lassen. Gelegentlich umrühren und immer wieder ein wenig Brühe dazugeben, bis der Reis alle Flüssigkeit aufgenommen hat und gar ist (dies dauert in etwa 18-20 Minuten). Zum Schluss die Butter und den Parmesan einrühren, die Petersilie dazugeben und alles mit Salz und Pfeffer abschmecken.
Die Menge der benötigten Brühe kann variieren, je nachdem wie stark das ganze kocht (also wie viel Wasser zwischendurch verdampft) und wie stark quellend die jeweilige Reissorte ist.
Wer das Ganze noch intensiver haben möchte, kann getrocknete Pilze mitverwenden. Diese vorher mindestens 15 Minuten einweichen und einen Teil der Brühe für das Risotto durch das Einweichwasser ersetzen.

Im Spätsommer und Frühherbst beginnt vor allem auch die Weinernte. Nun ist überall der junge, neue Wein erhältlich. Federweißer gibt es nur in der Zeit von Anfang September bis Ende Oktober. Er gärt in der Flasche (weshalb er nach dem Kauf auch 1-3 Tage bei Zimmertemperatur stehen gelassen werden sollte) und hat daher eine anfängliche Kohlensäure, die ihn spritzig schmecken lässt. Verkauft wird er ab einem Alkoholgehalt von 4% und kann durch die Flaschengärung bis zu 11% erreichen.
Traditionell serviert man zum Federweißen oder Federrotem deftige Speisen. In Richtung unseres Nachbarlandes Frankreich kennt man den Elsässer Flammkuchen, in anderen Gefilden gibt es vor allem Zwiebelkuchen. Hier geht es zu meinem Zwiebelkuchenrezept.

Dienstag, 9. September 2014

Viethaindischer Rinder Curry(-Eintopf)

Heute gibt's von mir (mal wieder) ein Curry. Meine Tante hat mir vor kurzem ein Rezept für ein "vietnamesisches Rindergulasch" zukommen lassen. Da ich ja bekanntermaßen nicht so wirklich dazu in der Lage bin stringent nach Rezepten zu kochen, habe ich das Ganze etwas abgewandelt. Ob das Originalrezept jemals vietnamesisch war, wage ich nicht zu beurteilen und auch in meiner Variante habe ich mir sowohl aus der indischen als auch der thailändischen Currykultur etwas geklaut. Was dabei rauskam ist sau lecker, aber eher ein

Rinder Curry-Eintopf mit Gemüse
 (auf dem Bild in der Variante als klassisches Curry mit Reisbeilage)



Wir brauchen
- einen Schuss Öl/Butterschmalz/Ghee
- 2 Zwiebeln
- 2 Knoblauchzehen
- 2 rote Chilis
- ein etwa daumengroßes Stück Ingwer
- 1-2 Stangen Zitronengras
- 2 EL Currypaste (Korma oder Red Thai)
- 1 EL brauner Zucker
- 1 TL gemahlener Koriander
- 1 Dose ungesüßte Kokosmilch (400 ml)
- 400 ml Wasser
- 500g Rindergulasch
- 2 rote Paprikaschoten
- 1 Zucchini
- 1 Bund Koriander
- Fischsoße (gibt's im Asialaden; ist quasi das asiatische Maggi)

Die Zwiebeln würfeln und in etwas Öl auf mittlerer Flamme glasig braten. Währenddessen Chili, Knoblauch und Ingwer fein hacken und zu den Zwiebeln geben. Braten lassen, bis es ganz leicht anfängt Farbe zu nehmen, dann den gemahlenen Koriander und die Currypaste einrühren und alles etwas brutzeln lassen.

 (die vollen Aromen der Currypaste kommen erst durch das Anbraten richtig heraus)

Das Zitronenglas (ggf. halbieren, je nach Topfgröße) anschlagen (=> die flache Seite eines breiten Messers auf die Stangen legen und darauf klopfen, so dass die Stangen etwas aufbrechen) und mit dazu geben. Nun das Gulasch mitbraten, so dass es quasi in der paste 'mariniert' wird. Kokosmilch, Zucker und Wasser dazu geben, auf kleinste Flamme stellen und das Ganze mit Deckel für gut 2 Stunden köcheln lassen. Die genaue Kochzeit richtet sich nach Art (bei Gulasch meist Keule, Nacken, Bug oder Wade) udn Qualität des Fleisches.

Paprika und Zucchini putzen und in mundgerechte Stücke schneiden. Sobald das Fleisch zart geschmort ist das Gemüse dazugeben und alles für weitere 5-10 Minuten köcheln lassen (je nach gewünschter Bissfestigkeit). Mit der Fischsoße und ggf. etwas Salz abschmecken und ganz zum Schluss den Koriader grob durchhacken und unterrühren.

Mit Reis kann man dieses Gericht entweder als normales Curry essen oder eher wie einen Eintopf, da die Soße recht reichlich und flüssig ist. Mir persönlich hat's als Eintopf mit nur wenig Reis als Einlage am besten geschmeckt!

xoxo
Gwen

Dienstag, 2. September 2014

Pastafari for the World! (Pasta schlicht und schick)

Unglaublich!

Trotz meiner zwischenzeitlich recht stiefmütterlichen Behandlungsweise sind mir noch einige Leser geblieben. Mille grazie!

Nach wie vor hält sich meine Kochkreativität zur Zeit etwas in Grenzen. Dennoch habe ich im Juli einen Nachmittag damit verbracht, das perfekte Pastarezept zu suchen.Ob flach oder rund, kurz oder lang, dick oder dünn, gefüllt oder pur - Pasta ist ein Phänomen, das sich in den unterschiedlichsten Varianten auf der ganzen Welt wiederfindet. Tradition haben in Deutschland vor allem Spätzle, Knöpfle und Maultaschen. Unbestreitbar liegen die Wurzeln der köstlichen Mehlspeise. wie sie international in Massen verspeist wird, in Italien. Doch bleibt es nicht nur einer Nonna vorbehalten, die perfekte Pasta zu zaubern. Eigentlich ist es auch denkbar einfach. Eine gute Pasta besteht nur aus wenigen Zutaten. Hier lässt sich jedoch streiten - Mehl oder Grieß oder beides? Eier oder nicht? Ich habe das perfekte Rezept gefunden und daraus zwei tolle Essen gezaubert. Ein Rezept ist eine Basic-Variante, die jeder ohne große Übung hinbekommt, beim zweiten Gericht geht es etwas komplexer zu - aber es lohnt sich!

Das Motto heute ist daher:



Pasta selbstgemacht - schlicht oder schick, immer lecker!


Das Grundrezept für den perfekten Pastateig
(die Menge reicht für 2 große Portionen als Hauptspeise oder 4-6 Vorspeisen)

* 125g Mehl (Typ 450 oder besser noch 550)
* 125g Hartweizengrieß
* 1 Ei
* etwa 2 EL kaltes Wasser
* 1 EL Olivenöl
* ½ TL Salz


Da heutzutage in der Regel in modernen Küchen gekocht wird, ist es nicht zwingend nötig, dass dieser Teig auf traditionelle Weise ausschließlich mit den Händen geknetet wird. Man gibt einfach Mehl und Grieß in eine Schüssel, gibt das Ei, Öl und Salz in eine Kuhle in der Mitte und verrührt alles mit dem Handrührgerät (Knethaken) auf kleinster Stufe. Hierbei wird der Teig fein bröselig. Nun vorsichtig so viel Wasser zugeben, dass kein trockenes Mehl oder Grieß in der Schüssel ist, sondern sich größere Klumpen bilden. Ab dann heißt es: mit der Hand weiter kneten. Den Teig etwa 5 Minuten lang geschmeidig kneten, zu einem Ball formen und in Frischhaltefolie eingewickelt für mindestens 30 Minuten in den Kühlschrank legen. Anschließend kann der Teig weiter verarbeitet werden.

Eine unkomplizierte Variante, die vor allem die Nudeln selbst ohne großen Schnickschnack in den Vordergrund rückt, ist:

Pasta aglio e olio
 (dt.: Knoblauch und Öl)





* 250g Pastateig (s.o.)
* 5 EL gutes Olivenöl
* 2 Zehen Knoblauch
* Salz und Pfeffer

Pastateig auszurollen funktioniert am besten mit einer Nudelmaschine (gibt es für ca. 20 Euro im Handel). Hierzu wird der Teig zunächst mit einem Nudelholz auf einer bemehlten Fläche etwas angerollt, und dann in der Nudelmaschine auf der größtmöglichen Stufe ausgerollt. Nun die Teigbahn in der Mitte falten und noch einmal durchrollen. So für weitere 5-6 Mal vorgehen. Klebt der Teig, einfach die Walzen der Maschine mit etwas Mehl bestäuben. Dann die Walzen eine Stufe enger stellen und wieder 2-3 Mal ausrollen. So weiter verfahren, bis die gewünschte Dicke erreicht ist. Für Tagliatelle ist die optimale Dicke etwa Stufe 6 - 7 (bei einer Maschine mit 9 Stufen). Ist der Teig fertig ausgerollt kann er per Hand oder mit dem passenden Schnittaufsatz der Maschine in lange flache Nudeln geschnitten oder anderweitig weiter verarbeitet werden. Wichtig ist nun ein recht zügiges Arbeiten, da er sich schwieriger verarbeiten lässt. wenn er antrocknet. Wer ohne Nudelmaschine arbeiten möchte, sollte am besten ausrollen und eine Probenudel kochen. Hier ist es etwas Übungssache, die richtige und gleichmäßige Stärke zu erzielen.



Um die perfekte Pasta zu kochen, gilt es folgende Tipps zu beachten:
- Pro 100g Pasta, einen Liter Wasser sprudelnd zum Kochen bringen
- Auf einen Liter Wasser einen leicht gehäuften Teelöffel voll Salz dazu geben (das Wasser sollte leicht übersalzen sein, ein bisschen wie Meerwasser schmecken)
- Kein Öl an das Nudelwasser geben - dieses schwimmt nur auf der Oberfläche und verhindert nach dem Abkippen, dass die Nudeln die Soße annehmen können.
- Die frischen Nudeln müssen in der Regel nicht länger als 2-3 Minuten kochen!
- Nudeln abkippen, kurz abtropfen lassen und sofort mit der Soße vermengen. “Abschrecken” ist nur nötig, wenn die Nudeln aufbewahrt oder zum Nudelsalat verarbeitet werden sollen.



Während die Pasta kocht, in einer Pfanne das Olivenöl auf kleiner Stufe erhitzen und den Knoblauch in feine Scheiben geschnitten darin anbraten. Die abgekippten Nudeln dazugeben, mit Salz und Pfeffer würzen und alles gut durchschwenken. Diese Variante eines sommerlichen Pastagerichts lässt sich wunderbar für jeden Geschmack abwandeln - zum Beispiel mit frischem Chli oder mitgebratenen Pfifferlingen. Besonders lecker ist es auch, ganz zum Schluss ein wenig grob gezupften Ruccola mit unterzumischen oder gebratene Garnelen dazu zu servieren.

Die etwas schickere Steigerung von selbstgemachter Pasta habe ich hier als

Ravioli mit Ricotta-Spinat-Füllung (und flüssigem Eigelb) 


(das Schwarze ist übrigens keine verbrannte Butter sondern Pfeffer.......)




Für 4 große Ravioli braucht man
* 125 g Pastateig (also die Hälfte des Grundrezeptes)
* 500g frischen oder 200g gefrorenen Blattspinat
* 1 Knoblauchzehe
* 4 EL Ricotta
* 1 Ei
* Salz und Pfeffer
* Einen großzügigen Stich Butter

Für die Füllung den Spinat mit dem Knoblauch anbraten und gut ausdrücken. Anschließend mit dem Ricotta und einem Eigelb vermischen. Den Pastateig ausrollen (s.o.), bis er dünn aber noch stabil ist (Nudelmaschine: Stärke 7 von 9). Die dabei entstehende Teigbahn halbieren und eine Hälfte (das wird unsere obere Lage) eine Stufe dünner ausrollen. Die untere Lage auf einer bemehlten Fläche auslegen und in passigen Abständen etwa walnussgroße Häufchen der Füllung verteilen. Um die Füllung etwas Eiweiß pinseln (dieses dient als Kleber für die obere Lage). Nun die zweite Lage vorsichtig darüber legen und um die Füllungen herum gut andrücken, so dass möglichst keine Luft in den Ravioli ist und keine Risse im Teig entstehen. Mit einem Glas oder einem Messer in gewünschter Form um die Nudeln herum ausstechen. Wer ein schönes Muster haben möchte, kann entlang des Randes der Ravioli die Spitzen der Gabel flach aufdrücken. Die Ravioli für 3 Minuten kochen, währenddessen die Butter in einer Pfanne schaumig werden lassen, bis sie leicht bräunt. Die Ravioli abtropfen und durch die heiße Butter schwenken. Auf dem Teller mit Salz und Pfeffer würzen und etwas Butter über die Nudeln geben. 

 

Ein noch tollerer Geschmack ergibt sich, wenn man ein paar Salbeiblätter in der Butter mitbrät. Besonders spektakulär sind diese Ravioli. wenn man auf die Füllung jeweils noch ein ganzes rohes Eigelb legt (hier gilt nur: Vorsicht beim Auflegen der oberen Lage!). Das Eigelb ist später wie ein weichgekochtes Ei, läuft beim Anschneiden aus und ist in Verbindung mit der Butter eine leckere Soße. Ein bisschen tricky ist es, die Kochzeit passig hinzubekommen. Die Nudeln sollen gerade so al dente sein, das Eigelb aber noch flüssig. Den perfekten Tipp habe ich hier nicht; einfach mal mutig sein und ausprobieren!

Buon Appetito!

xoxo
Gwen
 

Montag, 28. Juli 2014

Fruchtig-scharfes Pflaumenchutney

Der Hochsommer bringt uns so allerlei an Obst und Gemüse. So langsam reifen die ersten Zwetschgen an den Bäumen (was ein herrlich Wort, das mir schon so oft einen Knoten in der Zunge verursacht hat) und ich hab’ mir mal wieder eine kleine Leckerei ausgedacht, die sich besonders gut zum Grillen macht. Statt immer nur Ketchup und Steaksoße bin ich ein totaler Fan von Chutneys und Dips und allem was den gewissen Kick bringt. Egal ob warm oder kalt, zum Direktverzehr oder Einmachen - es gibt

 

Fruchtig-scharfes Pflaumenchutney
(im Bild mit Grillkäse, Ruccolasalat und geschmorten Coktailtomaten)



 

Wir brauchen
* 250g getrocknete Pflaumen (oder ½ Kg frische Zwetschgen)
* 250g Zwiebel
* 1 Chili (bzw. nach Geschmack, bei mir kamen 3 getrocknete rein)
* 1 Lorbeerblatt
* ⅛ L Rotwein
* ½ TL getrockneter Thymian
* 3 Nelken
* Salz und Pfeffer
* etwas Öl oder Butter

Wer getrocknete Pflaumen verwendet: Zunächst etwas Wasser aufkochen und die Pflaumen damit übergießen, so dass sie knapp bedeckt sind. Etwa 30 Minuten einweichen lassen. Tipp: ich habe noch eine Hand voll getrockneter, entkernter Datteln dazugegeben, um ein bisschen Orient-Geschmack und eine andere Süße zu erhalten.

Die Zwiebel(n) schälen und in Streifen schneiden. Diese in dem Öl bei mittlerer Hitze in einem kleine Topf langsam schmoren (es geht nicht um “Röstaromen”, sondern einen ganz weichen Biss und die zwiebeleigene Süße) lassen. Die Chili(s) fein hacken und dazu geben. Die Pflaumen (ggf. entkernen und) grob durchhacken und dazu geben. Kurz mit braten lassen und anschließend mit dem Rotwein aufgießen. Wer die getrockneten Pflaumen verwendet, eventuell noch etwas von dem Einweichwasser dazugeben, so dass alles knapp bedeckt ist. Bei frischen Pflaumen reicht in der Regel der eigene Wassergehalt.

Nun das Lorbeerblatt und den Thymian dazugeben, die Nelken am besten in einen kleinen Leinenbeutel oder Teelfilter geben und in die Kochflüssigkeit geben und das ganze mit Deckel für etwa 1 - 1,5 Stunden auf kleinster Flamme köcheln lassen. Gelegentlich umrühren damit nichts anbrennt. Durch die lange Kochzeit lösen die Zwiebeln sich teilweise auf und sorgen so für eine marmeladenartige Bindung. Je nachdem wie grob die Pflaumen gehackt wurden, bleibt das Chutney stückiger oder wird fein. Zum Schluss mit Salz und Pfeffer abschmecken.

Das Pflaumenchutney passt zu Grillkäse und Fleisch, als Dip für Brot oder kann in Soßen eingerührt werden, um diese zu binden und zu geschmacklich aufzupeppen. Durch den hohen Zuckergehalt der Früchte und das lange köcheln sollte sich das Chutney in Gläsern gut verschlossen im Kühlschrank einige Tage halten.

Auf der Basis dieses Rezeptes lassen sich auch andere Chutneys kochen. Zum Beispiel mit Mango - einfach Lorbeer und Thymian gegen Currypaste und Knoblauch austauschen.